Verstetigungstagung in Mainz 2021

Dokumentation

„Wohlbefinden älterer Menschen fördern – Erfahrungen und Strategien in (Pilot) Kommunen“

Verstetigungstagung in Mainz, 2. Juni 2021

Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. hat im Rahmen ihres Projektes „Im Alter IN FORM“ Verantwortliche und Akteure in der Seniorenarbeit zu einer Fachtagung zum Thema „Wohlbefinden älterer Menschen fördern – Erfahrungen und Strategien in (Pilot) Kommunen“ eingeladen. Das BAGSO-Projekt unterstützt die Zielsetzungen von „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

Die Fachtagung fand am 2. Juni 2021 im Kurfürstlichen Schloss in Mainz statt und wurde als Hybridveranstaltung durchgeführt. Auf der Tagung wurde die gesellschaftspolitische Bedeutung der Gesundheitsförderung älterer Menschen erörtert. Der Vorsitzende der BAGSO Franz Müntefering und Uwe Lübking, Beigeordneter Deutscher Städte- und Gemeindebund, diskutierten mit Repräsentanten von Pilotkommunen die Frage der Gestaltung wichtiger Rahmenbedingen auf kommunaler Ebene als Basis einer effizienten Seniorenarbeit. Vertreterinnen und Vertreter von Pilotkommunen des BAGSO-Projektes „Im Alter IN FORM“ berichteten über ihre Erfahrungen und Vorgehensweisen zur Verbesserung der Angebote für ältere Menschen zur Förderung des Wohlbefindens. In drei Impulsreferaten wurden die Chancen der Digitalisierung für die kommunale Seniorenarbeit, Beispiele zur Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum und Möglichkeiten zur Finanzierung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung älterer Menschen aufgezeigt.

Programm der Fachtagung

    Begrüßung

    Franz Müntefering, Vorsitzender der BAGSO, eröffnete die Fachtagung. Er begrüßte die Expertinnen und Experten vor Ort sowie die Teilnehmenden im digitalen Raum.

    Müntefering erinnerte an die Zielsetzung des Siebten Altenberichts der Bundesregierung (2016) zum Thema „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“. Der Siebte Altenbericht habe aufgezeigt, wie Rahmenbedingen auf kommunaler Ebene für die Gestaltung altengerechter Lebensräume geschaffen werden können. „Es geht darum, kommunalbewusster zu leben und sich klar zu werden, was der Mensch zum Leben braucht“, so Franz Müntefering.

    „Mit zunehmendem Alter schränkt sich der Radius älterer Menschen ein. Daher ist es besonders wichtig, im nahen Wohnumfeld die wichtigen Versorgungs- und Dienstleistungsangebote für ältere Menschen vorzuhalten. Die Pflichtaufgaben für Kommunen beinhalten keine Verpflichtungen per Gesetz für die Schaffung von altersgerechten Strukturen. Es ist daher umso wichtiger, dass Haupt- und Ehrenamt im Seniorenbereich gut zusammenarbeiten. Sie können gemeinsam im Rahmen der Daseinsvorsorge für Seniorinnen und Senioren viel erreichen. Sie können dazu beitragen, dass Teilhabe und Teilnahme älterer und hochaltriger Menschen gelingen.“

    Dies sei umso wichtiger, da die Einpersonenhaushalte bundesweit deutlich zunehmen. Im Jahr 2019 gab es in Deutschland ungefähr 17,56 Millionen Einpersonenhaushalte. Auch viele junge Leute leben alleine, aber es gibt auch viele Ältere. Beispielsweise in Berlin wohnt jede zweite Seniorin allein. Bei den Männern sind es weniger, die alleine leben, nicht einmal jeder Dritte.

    Für die Akteure der Seniorenarbeit stellt sich die Frage: Wie erreiche ich die älteren Menschen, die nicht aus Eigeninitiative am gesellschaftlichen Leben teilnehmen?

    Eine Möglichkeit ist die zugehende Sozialarbeit. Wo gibt es dies bereits? Wie kann man sie gestalten? „Wichtig ist es, Begegnung mit anderen im Alter zu ermöglichen. Das kann ein gemeinsames Essen sein, um über das Leben zu reden. Wichtig ist es, Zeit und Gelegenheit zu geben, über das Leben zu reden, Geschichten zu erzählen von früher, auch generationenübergreifend in dem Sinne die Demokratie und Europa zu stärken“, sagte Müntefering.

      Grußbotschaft

      Grußwort von Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft
      Videobotschaft

      Bedeutung der Gesundheitsförderung älterer Menschen

      Vortrag von Prof. Dr. Susanne Zank, Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaftliche Gerontologie, Direktorin des Zentrums für Heilpädagogische Gerontologie der Universität zu Köln

      Prof. Dr. Susanne Zank, zugeschaltet von der Universität Köln, zeigte in ihrem Vortrag zunächst auf, wie sich die Lebenserwartung seit 1891 bis heute deutlich verbessert hat. In den Jahren 1891 bis 1901 hatten Frauen bei ihrer Geburt eine Lebenserwartung von nur 44 Jahren. Für Frauen, die im Jahr 2020 geboren wurden, hat sich die Lebenserwartung nahezu verdoppelt auf 83,6 Jahre.

      Die steigende Lebenserwartung hat dazu geführt, dass sich die Personengruppe der älteren Menschen stärker ausdifferenziert. Man spricht vom „dritten Alter“ etwa ab 60 Jahren und „vierten Alter“ etwa ab 80 Jahren. Darüber hinaus gibt es die Gruppe der „Centenarians“, die Hundertjährigen. Im Rahmen einer Studie über die Gruppe der hochaltrigen Menschen wurden in Nordrhein-Westfalen über 1.500 ältere Menschen ab 80 Jahren bezüglich ihres Wohlbefindens und ihrer Lebenszufriedenheit interviewt. Frau Prof. Dr. Zank erläuterte in ihrem Vortrag die Ergebnisse dieser repräsentativen Erhebung und welche Herausforderungen sich daraus im Hinblick auf die Gesundheitsförderung älterer Menschen ergeben.

      Eine wichtige gesellschaftspolitische Herausforderung besteht darin, durch präventive Maßnahmen zur Gesundheitsförderung die Häufigkeit von Erkrankungen zu reduzieren, die Selbstständigkeit der älteren Menschen, d.h. die funktionale Gesundheit so lange wie möglich aufrechtzuerhalten und die Zeit der Pflegebedürftigkeit zu verringern. Als wesentliches Ziel der Gesundheitsförderung nannte Frau Prof. Zank die „Kompression der Morbidität“, d.h. nicht (unbedingt) die weitere Lebensverlängerung, sondern die Erhöhung der Qualität der gewonnen Jahre. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung und soziale Teilhabe leisten dazu ganz wichtige Beiträge. Sie reduzieren das Risiko für Stoffwechselerkrankungen deutlich.

      Download der Präsentation von Prof. Dr. Susanne Zank

        Erfahrungen aus den BAGSO-Pilotkommunen

        Im Rahmen des Projektes „Im Alter IN FORM“ unterstützt die BAGSO seit 2019 durch fachliche Beratung und Weiterbildung Akteure in Kommunen bei der Verbesserung der Angebote zur Förderung der Gesundheit älterer Menschen.

        Eine digitale Rundreise führte zu sechs Im Alter IN FORM-Pilotkommunen. Die Verantwortlichen für die Gestaltung der partizipativen Prozesse in den Kommunen stellten Zielsetzungen und Konzepte vor. Über ihre Erfahrungen und Vorgehensweisen berichteten:

        • Ines Hennings, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen und Senioren, Stadt Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern
        • Birgit Schweigel, Bürgermeisterin Stadt Clausthal-Zellerfeld, Niedersachsen
        • Silvio Thieme, Leiter Mehrgenerationenhaus Stadt Bernsdorf, Sachsen
        • Carsten Höllein, Geschäftsführer AWO-Kreisverband Coburg e.V., Stadt Bad Rodach, Bayern
        • Harald Kalteier, Vorsitzender Generationenhilfe Hadamar e.V., Stadt Hadamar, Hessen
        • Valkana Krstev, Leiterin Geschäftsstelle Regionale Pflegekonferenz, Bereich Senioren, Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz

        Präsentation der digitalen Rundreise zu Im Alter IN FORM-Pilotkommunen

        Die in den Pilotkommunen erarbeiteten Konzepte zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Angebote konnten aufgrund der Maßnahmen zum Schutz vor Corona bisher noch nicht bzw. nur bedingt umgesetzt werden. Jedoch warten alle bereits auf den Neustart, wenn ältere Menschen wieder zusammenkommen können.

        Gesunde Lebenswelten schaffen – eine Aufgabe der Kommune!

        Stellungnahme von Uwe Lübking, Beigeordneter Deutscher Städte- und Gemeindebund

        Uwe Lübking nahm auf der Tagung „Wohlbefinden älterer Menschen fördern“ aus Sicht des Deutschen Städte- und Gemeindebundes zum Thema „Gesunde Lebenswelten schaffen – eine Aufgabe der Kommunen!“ Stellung.

        Die Städte und Gemeinden – dort wo die Menschen leben, ihre Freizeit verbringen oder arbeiten – bieten ideale Voraussetzungen für eine umfassende Prävention und Gesundheitsförderung. Dort können Menschen in ihrem Lebensraum erreicht, befähigt und langfristig für ein gesundes und selbstbestimmtes Handeln aktiviert werden. Neben Aspekten der Daseinsvorsorge können die Kommunen durch entsprechende Planungen Einfluss auf die Gestaltung und Sicherung gesunder Lebensverhältnisse nehmen (z. B. kommunale Mobilitätskonzepte, Radwegeplanungen, Grünflächensicherung, Wohnungsbauprogramme). Gesundheitsförderung und Prävention strahlt in Stadt- und Raumplanung, Sozialplanung, Umweltplanung, Verkehrsplanung, Pflegeplanung etc. aus.

        Ein Beispiel sei die Gestaltung der Quartiere unter dem Gesichtspunkt der Bewegungsfreundlichkeit für ältere oder beeinträchtige Menschen und die Erreichbarkeit von Nahversorgungsangeboten und die Schaffung von Begegnungsorten. Besonders zielführend sind kleinräumige Ansätze insbesondere auf Quartiersebene. Die Gesundheit von Quartiersbewohnern zu fördern, kann auf der Verhaltens- (Information, Aufklärung und Beratung) und Verhältnisebene (Gestaltung des Wohn- Lebens- und Arbeitsumfeldes) erfolgen.

        Die Ausrichtung einer gesundheitsförderlichen kommunalen Daseinsvorsorge für ältere Bürgerinnen und Bürger vor Ort, im Kontext einer aktivierenden Seniorenpolitik, ist eine der Herausforderungen, vor der die Städte und Gemeinden vor dem Hintergrund des demografischen Wandels stehen.

        Die Förderung der Gesundheit älterer obliegt den Gemeinden – auch wenn es nicht ausdrücklich als Pflichtaufgabe – im Gesetz steht. Die Gestaltung der Wohnumfelder für ältere Menschen und die Förderung der Gesundheit erfolgt auf kommunaler Ebene durch nahezu alle Fachbereiche. Wo auch immer entschieden wird in der Verwaltung und / oder Politik beispielsweise über die Verkehrsinfrastruktur, einschließlich des öffentlichen Personennahverkehrs, die Grünflächen, den Bereich Sport, die medizinische Versorgung oder Pflegeberatung, den Wohnungsbau oder Kultur bzw. die Quartiersarbeit, immer werden Rahmenbedingungen für ein gutes Umfeld für ältere Menschen mitbestimmt.

        Es gilt, im sozialen Umfeld, in der Nachbarschaft, in urbanen Zentren und ländlichen Räumen, im Quartier und im Dorf gute Lebensbedingungen zu fördern, vor allem in Bezug auf die Versorgungsinfrastruktur, Wohnen im Alter, Barrierefreiheit, Mobilität, Verbraucherberatung, Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, kulturelle und Bildungsangebote, Angebote zur Stärkung und Erhaltung der Gesundheit und zur Verringerung des Unterstützungsbedarfs sowie ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement. Hierzu bedarf es interdisziplinärer, zielgruppenübergreifender und sozialraumbezogener Lösungsansätze. Mit einer integrierten sozialräumlichen Planung sollen Beteiligungsprozesse angestoßen und alle relevanten Politikfelder – auch institutionen- und rechtskreisübergreifend – zusammengeführt werden. Dieses Modell der „integrierten Sozialraumplanung“ würde alle Personengruppen im Sozialraum gleichwertig berücksichtigen. Insbesondere bei geringer finanzieller Ausstattung von Kommunen würden aktuelle Handlungsbedarfe von Personengruppen die Basis bei der Priorisierung von Maßnahmen bilden und nicht das Kriterium Pflichtaufgabe bzw. Freiwillige Aufgabe.

        „Integrierte Sozialraumplanung“ ermöglicht,

        1. dass verschiedene Fachplanungen bzw. deren Wissen und Daten in gemeinsamen Handlungsstrukturen zusammengeführt werden;
        2. eine wesentliche Grundlage für eine zeitgemäße und bedarfsgerechte Sozial- und Stadtentwicklungspolitik zu schaffen;
        3. dass eine notwendige Verschränkung der in der Praxis häufig isoliert operierenden Felder der Sozialplanung und Stadtplanung hergestellt werden kann;
        4. auf beschleunigten Wandel durch Einbezug aller Akteure flexibel zu reagieren;
        5. unterschiedliche Entwicklungen und Bedarfslagen in den verschiedenen städtischen Räumen genauer zu verstehen und abzubilden;
        6. dass Rahmenbedingungen für eine partizipative Praxis durch Einbezug der Bevölkerung realisiert werden können.

        Eine integrierte Sozialraumplanung sollte:

        • sozial und ganzheitlich erfolgen, also nicht von der Einzelversorgung, sondern vom sozialen Nahraum her denken;
        • optimierte Leistungen ermöglichen;
        • partizipativ erfolgen und alle Akteure in Lösungen einbinden;
        • durch eine aktivierende Verwaltung gestaltet werden;
        • Befähigung und Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger fördern;
        • kontinuierliche und kooperative Arbeitsstile unterstützen;
        • die gesamten Angebote der Kommune an einem integrierten ämterübergreifenden und ggf. auch institutionenübergreifenden und sozialräumlichen Ansatz ausrichten, um die Folgen des demografischen Wandels nachhaltig zu gestalten;
        • eine effiziente und interkommunale Zusammenarbeit beinhalten.

        Als einen wichtigen Kern zum Aufbau von Strukturen für die Gestaltung der partizipativen Planungs- und Entscheidungsprozesse nannte Herr Lübking die Etablierung einer Kümmerin, eines Kümmerers. Sie sollten Lotsenfunktion übernehmen und Strukturen in Quartieren koordinieren. Die Wohnqualität, die Versorgung im Quartier, Möglichkeiten für Partizipation und Teilhabe, Angebote der Gesundheitsförderung und die nachbarschaftliche Gemeinschaft beeinflussen die Chancen auf ein gesundes Altwerden. Im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge tragen die Städte und Gemeinden durch ein ressortübergreifendes gemeinsames Vorgehen dazu bei, allen Bürgerinnen und Bürgern ein gesundes Älterwerden zu ermöglichen. Dies setzt aber voraus, dass zum einen die Steuerungsmöglichkeiten der Kommunen gestärkt werden, zum anderen auch die Finanzkraft der Kommunen, um die künftigen Aufgaben der sozialen Daseinsvorsorge wahrnehmen zu können. Förderprogramme können Anstöße geben, auf der anderen Seite kann dieses wichtige Thema nicht auf der Basis von unterschiedlichen Projekten und Fördertöpfen finanziert werden. Die Kommunen brauchen flexible Budgets, um den unterschiedlichen Herausforderungen durch geeignete Lösungsstrategien Rechnung tragen zu können.

          Wohlbefinden älterer Menschen fördern – mit Zielgruppen attraktive Angebote gestalten

          Worauf kommt es bei der Förderung des Wohlbefindens älterer Menschen an? Was kann man konkret tun?

          Diese Fragen erörterten Franz Müntefering und Uwe Lübking gemeinsam mit Fachreferentinnen des Im Alter IN FORM-Projektes anhand von Posterpräsentationen.

          Posterstation: Wohlbefinden älterer Menschen fördern – das Im Alter IN FORM-Projekt

          Ausgehend von den gesellschaftspolitischen Programmen, Vorgaben und Zielen, die im ersten Poster aufgezeigt sind, bietet die BAGSO im Rahmen des Im Alter IN FORM-Projektes Bildungsangebote, Tagungen und fachliche Unterstützung für Akteure in Kommunen an.
            

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          Posterstation: Wohlbefinden älterer Menschen fördern – Ernährung ist entscheidend

          Die Posterstation zum Thema Ernährung zeigt die Gründe auf, warum leckeres und ausgewogenes Essen und ausreichendes Trinken wichtig sind. Praxisnahe Empfehlungen zur Gestaltung leckerer und nährstoffreicher Mahlzeiten geben der Ernährungskreis und die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

          Attraktive Informations- und Bildungsmaßnahmen und vor allem Angebote wie regelmäßige Mittagstische oder Nachbarschaftstische im Rahmen der Seniorenarbeit fördern das Wohlbefinden älterer Menschen.
              

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          Posterstation: Wohlbefinden älterer Menschen fördern – Bewegung tut gut!

          Die Posterstation zeigt sieben Gründe auf, warum Bewegung für die Gesunderhaltung des Körpers wichtig ist. Ausreichende Bewegung fördert die Aufrechterhaltung der Selbstständigkeit älterer Menschen und trägt zu ihrem Wohlbefinden bei. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Bewegungsangebote für Seniorinnen und Senioren auf kommunaler Ebene zu gestalten.
              

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          Posterstation: Wohlbefinden älterer Menschen fördern – Soziale Teilhabe – dies spricht dafür!

          Welche vielfältige Bedeutung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, an Veranstaltungen und kulturellen Angeboten nicht nur für ältere Menschen hat, wurde während der Corona-Pandemie häufig betont. Die Posterstation zeigt auf, wie wichtig soziale Teilhabe für das emotionale und psychische Wohlbefinden älterer Menschen ist und wie Angebote zur sozialen Teilhabe auch Menschen mit besonderen Bedarfen gerecht werden können. Das zweite Poster veranschaulicht, wie mögliche Akteure im Handlungsfeld Gesundheitsförderung für ältere Migrantinnen und Migranten auf kommunaler Ebene zusammenwirken können, um gemeinsam bedarfsgerechte Angebote zu gestalten.
              

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          Kommunale Rahmenbedingungen im Blick – Podiumsdiskussion

          Erfahrungen während der Zusammenarbeit mit den Akteuren in den Im Alter IN FORM-Pilotkommunen haben gezeigt, dass gewisse Rahmenbedingungen die Förderung des Wohlbefindens älterer Menschen und auch die Seniorenarbeit insgesamt mehr oder weniger stark beeinflussen. Über das Thema „Kommunale Rahmenbedingungen im Blick“ diskutierten Franz Müntefering und Uwe Lübking mit Antje Rüter, Amt für Inklusion und Sozialplanung der StädteRegion Aachen, Andreas Betz, Amtsdirektor Hüttener Berge, und Margret Schmidt, Leiterin des Seniorenbüros der Stadt Püttlingen. Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion standen die Fragen:

          Anerkennung von Im Alter IN FORM-Pilotkommunen

          13 Pilotkommunen erhielten für die erfolgreiche Erarbeitung eines Konzeptes zum Thema „Im Alter IN FORM – Mehr Wohlbefinden und Lebensqualität im Alter fördern“ eine Anerkennungsurkunde, die der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering überreichte.

          Bei der Überreichung der Anerkennungsurkunde: Bürgermeisterin Britta Schweigel, Clausthal-Zellerfeld, und Franz Müntefering, BAGSO-Vorsitzender.

          Ausgezeichnete Im Alter IN FORM-Pilotkommunen

          • StädteRegion Aachen
          • Bad Rodach
          • Stadt Bernsdorf
          • Gemeinde Borchen
          • Stadt Clausthal-Zellerfeld
          • Landkreis Germersheim
          • Generationenhilfeverein Hadamar e.V.
          • Amt Hüttener Berge
          • Demenzhilfe Obergünzburg
          • Stadt Ober-Ramstadt
          • Stadt Püttlingen
          • Landeshauptstadt Schwerin
          • Gemeinde Wallenhorst

          Chancen und Potenziale nutzen – Impulsvorträge

          Es zeigt sich, dass viele Ideen, Ziele und Maßnahmen im Rahmen der Gesundheitsförderung älterer Menschen an Grenzen stoßen. So ist vor allem im ländlichen Raum oftmals der öffentliche Nahverkehr unzureichend, sodass ältere Menschen Angebote nicht erreichen können. Oder es fehlen finanzielle Mittel, um die anfallenden Kosten für Honorare oder Sachmittel für Angebote zur Gesundheitsförderung zu decken oder um älteren Menschen mit geringem Einkommen die kostenlose Teilnahme zu ermöglichen. Die Digitalisierung bietet auch für die Seniorenarbeit neue Chancen. In den abschließenden drei Impulsreferaten präsentierten Experten wichtige Informationen zu den Themen Digitalisierung, Mobilität und Fördermöglichkeiten und stellten beispielhafte Modellprojekte vor.
            

          Sebastian Förster-Klages, Höhn Consulting, referierte über „Chancen der Digitalisierung“ und stellte das Seniorenportal „digital.vital“ vor.

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          Nicolas Gath, Regionalmanager LEADER Eifel, referierte zum Thema „Mobilität nicht nur für ältere Menschen sichern“. Er stellte Modellprojekte zur Mobilität in ländlichen Regionen vor.

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          Daniel Pichert, Förderlotse, informierte in seinem Vortrag über mögliche Ansätze zur Erschließung von Finanzquellen und Fördermöglichkeiten für gemeinnützige Projekte zum Thema Gesundheit und Wohlbefinden älterer Menschen.

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          Schlusswort

          Der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering dankte der Bundesministerin Julia Klöckner für ihre motivierende Grußbotschaft und Frau Prof. Dr. Zank für ihren informativen Vortrag zur Lebenssituation hochaltriger Menschen.

          Sein Dank galt auch allen Vertreterinnen und Vertretern der Pilotkommunen für ihre Einblicke in ihre Seniorenarbeit. Er wünschte ihnen für die Wiederaufnahme ihrer Arbeit gutes Gelingen. Bei den Fachreferentinnen und -referenten bedankte er sich für ihr Engagement und die zukunftsweisenden Beiträge.

          Müntefering wandte sich an alle Teilnehmenden der Tagung und wünschte ihnen Gesundheit und alles Gute, viel Freude und Erfolg in ihrem Aufgabenfeld.

          Er endete mit einem Zitat von Snoopy: